Die Dieffler Pfarrei St. Josef besteht erst seit 1919. Nach über tausendjähriger Zugehörigkeit zur Mutterpfarrei in Nalbach wurde Diefflen am 1. Januar 1919 als selbständige Pfarrei beurkundet. Nach dem im 19. Jahrhundert die Gemeinde Diefflen auf über 1700 Personen angewachsen war und die Kirche nach etlichen Umbauten nicht mehr vergrößert werden konnte, wurde der Neubau einer Kirche in Diefflen ins Auge gefasst. Im Jahre 1899 wurde mit dem Neubau begonnen, der schon im Jahre 1900 fertiggestellt und geweiht werden konnte.
Es gab zwar eine kleine Kapelle in der Nalbacher Straße, die dem Hl. Wendalinus geweiht war und die 1895 nochmals aufwendig renoviert wurde. Sie wurde 1904 verkauft. In den “Dieffler Geschichten” von Alois Scherer schreibt Advokat Nicolas Bernhard Motte 1834: “Die Barone von Hagen und de la Motte waren hier die Grundherren. Es gab dort eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Wendalinus geweiht war, für weche Papst Pius II. durch päpstliches Schreiben vom 09. April 1460 der Abtei Mettlach das Recht auf Bestellung des Geistlichen übertrug.”
Es ist aber zu vermuten, dass sich nur an hohen Feiertagen ein Geistlicher auf den weiten Weg nach Diefflen machte. In der übrigen Zeit mussten die Dieffler Gläubigen ihre Messen in der Nalbacher Kirche besuchen. Dieses setzte aber einen beachtlichen Fußmarsch voraus, da es noch keine öffentlichen Verkehrsmittel gab. Davon zeugt auch noch der alte Name der Nalbacher Straße als Kirchenweg. Trotz Kirchenneubau blieb Diefflen noch bis 1919 als Vikarie der Muttergemeinde Nalbach verbunden. Erster Pfarrer wurde der Nalbacher Kaplan, Vikar Richard Brenner, der auch maßgeblich an der Planung der Dieffler Kirche beteiligt war.
1905 wurde dann ein Friedhof auf dem Babelsberg angelegt und 1907 das Pfarrhaus fertiggestellt.
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges wurde die Pfarrkirche durch Beschuss stark in Mitleidenschaft gezogen. Bis 1948 konnte die Kirche wieder so hergerichtet werden, dass Gottesdienste stattfinden konnten. Da sich schon vor dem Kriege gezeigt hatte, dass die Kirche für die große Anzahl von Gläubigen zu klein geworden war, ging der Wiederaufbau mit einer Vergrößerung auf über 500 Plätze einher. Auch ein imposanter Turm wurde gebaut und 4 neue Glocken beschafft. So konnte am 1.Oktober 1951 die „neue“ Kirche geweiht werden. Davor fanden die Sonntagsgottesdienste im angemieteten Tanzsaal der Gastwirtschaft Heckmann statt.
1978 konnte eine neue Orgel eingebaut werden.
1979 bis 1983 wurde eine grundlegende Renovierung mit neuer künstlerischer Gestaltung des Innenraumes und begrenzten baulichen Veränderungen ausgeführt.
Im Jahre 2000 konnte dann das 100-jährige Bestehen der Pfarrkirche groß gefeiert werden.